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Eyn wunderliche Weyssagung / von dem Babstumb / wie es yhm biß an das endt der welt gehen sol / in figuren oder gemaͤl begriffen / gefunden zu Nuͤrmberg / ym Cartheuser Closter / vnd ist seher alt .
Eyn vorred / Andreas Osianders .
Mit guůtter verstendtlicher außlegung / durch gelerte leut / verklert . Welche / Hans Sachs yn teutsche reymen gefast / vnd darzu gesetzt hat . ym M. D. xxvij . Jar.
Vorred
GNad vnd fried von Gott zuuor / Lieben Herrn vnd bruͤder / Wi [...] wol wir Christen / yn der heyligen schrifft / aller zukuͤnfftigē ding / die vns zuwissen von noͤtten seyn / genugsame anzeygen vnd vnterricht haben . Findt man dannoch viel menschen / nicht alleyn vnter dem eynfeltigen gemeynen hauffen / Sonder auch vndter den grossen Hansen / die sich seher klůg důncken / die da viel mehr auff menschen wortt vnnd weyssagung / halten / denn auff Gottis wort / vnd seyne warhafftige propheceyen / Besonder yn diesen seltzamen laufften / vnd vnmenschlicher verfolgung des worts Gottis . Da suchen sie viel / vnd troͤsten sich selbs wol / die man den̄ teglich hoͤret / Was des Liechtenbergers Practica / bey ynen hochgeruͤmbt / vnd vber die maß viel daruon gehalten wirdt / Der sie doch yn der warheyt nicht verstehen . Die weyl ich aber auf Gottis wort gewiß byn / das sie in yhrem furnemen anlauffen / vnd zu truͤmern gehen werden / vnnd sie es doch wider glauben / noch hoͤren wollen . Hab ich ynen diese Prophecey mit geteylt / ob sie doch an yhres gleichen Propheten sich wolten keren / vnnd ablassen . Die weyl sie Gottis wort vnd weyssagung so mutwilligklich verachten . Den̄ wir sollen ja nichts vnter wegen lassen / ynen zu helffen . Auff das / so es ye nicht helffen wil / wir doch mit guͤttem gewissen / vnnd froͤlichem hertzen / yhr verderben sehen moͤgen / welches sich vorlangst her nicht se [...] et . Wie Petrus saget / Es ist aber diese prophecey / nicht ynn wort / sonder alleyn ynn bildt / an alle wort gestelt / Und zeyget klerlich vnd greiflich an / wie es mit dem Babstumb von der zeit an / da es ein tyrannei ist worden / biß an das endt der welt ergeen sol . Damit aber nyemandt dar fur halte / es sey ein new gedicht . Laß ich jderman wissen / das ich diser Bůcher zwey gehabt / Eyns auß dem Cartheuser kloster / Das ander / auß meyner Herrn eynes erbarn Rhats / hie zu Nůrmberg / librey / Deren keynes so new ist / es muß eyn yeder / der es ansicht / bekennen . Das es an geuerlich bey hundert jaren / von gemeel / vnnd schrifft / alt sey / Wie das eyn yeder / der mir nicht glauben wil / heutigs tags wol erfarn kan / Dartzu wirdt yn der selben Bůchern eynem angetzeygt / wie das vrsprůngklich / daruon die abge a2v malet / wol vor drithalb hundert Jaren / Nemlich / da man hat geschriben . 1278. Jar / gemacht sey worden / Es habens aber / bißhere / wenig leut verstanden / wie aller weyssagung art ist / das sie finster bleiben / biß sie ynß werck kom̄en . Darumb eyner dis / der ander das geradten / vnd zum teyl dartzu vertzeichnet hatte / Weyl es aber offenbar ward / das die selbe schrifft newer ist / den̄ das gemeel / dartzu das elter an alle schrifft geblieben war / Hab ichs faren lassen / als die ann zweiffel nicht dartzu gehoͤret / Doch ist eyn außlegung dartzu gesetzt / vmb der eynfeltigen willen / Den̄ vernůnfftig leut / sehen on alle außlegung wol was es ist / Do mit sey einem yeden haym gesetzt / die außlegung an zu nemen / oder ein bessere herfur zuspringen / ob er mag .
Ich wil auch hie mit die Papisten vermant haben / das sie sehen wollen wie es doch vmb sie stehe / vnd sich dareyn schicken / Den̄ sie můssen herundter / da hilfft nichts fur / sie haben yhnen nun die wall / ob sie sich freundtlich vnd an schaden wollen herab lassen fuͤren / oder ob sie feyndtlich / zu yhrem nachteyl wollen herab gestůrtzt seyn / Es werdens ja nicht Christen thun / Aber es wirdt Gott wol eyn ruthen finden . Des haben wir wol eyn gewissere prophecey / den̄ diese ist / die wirdt vns nicht liegen . Gottis gnad sey mit vns allen .
Der Babst rhůmet sich des Apostel ambts / vnnd nennet seinen stuel / den Apostolischen stuel so solt er auch des Apostel ambts auß wartten / mit predigen / leren / troͤsten / vnd wayden / vnnd darin / al sein zuuersicht / zum heyligen geyst / ym hymel / setzen . Das er seiner wort vnd lere kraft / yhm aber geduldt gebe / daruber zu leyden / vnnd zu sterben / wie die Apostel gethan haben / Er hat aber seine oren / vonn dem heyligen geyst abgewendet / vnd all sein zuuersicht / auf die Bern Das ist / auff starcke Kriegs leut gesetzt / wie den̄ auch Dauid / der theuer Kriegßman / eynem Bern vergleicht wirdt . 2. Regum . 17. Den gibt er auch gelt darumb / das sie yhn beschutzen / vnd wirdt auß eynem diener des wort Gottis / ein weltlicher Herr / Das ist der erst fal / des Babstūbs .
Als nun der Babst / eyn weltlicher Herr worden ist / vn̄ sich zu weltlichenn herrn / vnd weltlich herrn zu jm verpinden / hat er mit seinē Creutz / das ist mit eygnem gewalt / vn̄ mit der lilgē / das ist mit des Koͤnigs vō Franckreich hilf zu foͤrderst den Adler / das ist Rhomische Kayserliche maiestat / vntersich getruckt / vn̄ bezwungen .
Die handt yhm busch ist Gottes gesetz ( denn da Gott Mosi dʒ gesetz wolt geben / redet er mit ym̄ auß dem busch ) das straffet nū den Babst / vn̄ troet ym̄ / das er sich solcher tyranney / wider die art vnnd natur seynes ambts vndterstehe . Das ist auch in der warheytt durch viel from̄e gelerte / vnnd heylige leut geschehen / der Babst bekennet auch / das es war sey / vnd demuͤtigt sich daruor als woͤl er volgen . Aber der fuchs ( dʒ ist sein hoffgesind vn̄ ambt leut ) koͤnnens nit leiden / sonder ziehen yhn zu ruck / den̄ sie muͤsten arm sein / wen̄ er eyn recht regiment fuͤret / die schrifft aber nennet / die aller oͤbristen Herrn lewen . &c . Ire vntern aber / die auch Herrn oder Ambt leut sein / haist sie fuchsen . So nennet Christus den Herodes auch ein fuchsen . Math. xiij .
So nū der Babst den Adler bey dem kragen hat / vnd sein gewaltig ist worden / troet er auch den andern voͤgeln / Das ist Koͤnigen / vn̄ reichen mit seynem dreyspitzigen scepter . Das ist mit seynez gewalt des er sich ruͤmbt zuhaben / jn hymel / auf erden / vn̄ jn der helle / oder fegfewr / das sie alle muͤssenn gehorsam sein / wil also alleyn / ein herr vber alle reych der welt sein / Das liset auch eyn muͤnch hindter yhm auß einem buͤch / das ist / er gibt fur / es sei in der heyligen schrifftt also verfast / das er alleyn ein herr der gantzen Christenheyt sol sein / da wirts dan geglaubet / vnd jn das gaystlich recht eingeleybet .
Der Babst hat vorhin / Gottes gesetz verlassen . Vnd kann doch on gesetz nicht regiren / Darumb můß er neu gesetz machen / vn̄ das auß eyngebenn des Satans . Darumb redet der satan mit jm auß dem Busch wie Got mit Mose auß dem busch hat geredet / denn volget er auch vnd macht gesetz . Vn̄ verpeut speyß vnd Ee vnnd anders dings viel / weliches der heylig Paulus / klerlich / des teuffels leer nennet . j . Timo. am . iiij . ca.
Es koͤnt der Babst nichts so frembd fur nemen / es glůckt ym alles / Darumb / lest er schrifft / regiment / sorg / vnd arbeyt / alles farn . Lebt yn wol lůsten mit hůrn / bůben / fressen / sauffen / singen / saiten spilen / mit jagen / vnd paissen . Die gerechtigkeyt oder froͤmkeyt / ynn eines weybs gestalt / bit yhn fleissig / er soll es nicht thun / aber ehr verachtets / vnnd sicht sie sawer ann .
Der hencker bedeutt das weldtlich schwert vnnd obrigkeit / die von Got ein gesetzt ist / zu straffen die boͤsen / vnd zu schůtzen die gůttē . Den greifft nun der Babst zu nahent yn yhr regiment / gewaldt / gůtt / vnnd Eer / das sie es nicht mehr leyden koͤnnen . Dannoch verschoͤnen sie sein / brauchen nicht schwert / sonder nur kolben widder yhn / Das ist / lassen sich benůgē / das sie sich schuͤtzen / vnd begeren yhn nicht zustraffen wie recht were / vnd er wol verdient hette .
Hie sitzt der Babst zugericht / Stoͤst die armen gerechtigkeit / mit der lincken hand von sich / vnd rechtfertigt die reichen vngerechtigkeyt / vmb geschenck vnd gab willen / dartzu raytzt yhn der Satan / der ynn eyner schlangen gestalt ann seyner rechten handt hanget .
Sinteynmal / der Babst teuflische gesetz hatt gemachet so volget / dʒ er auch die schlůssel nach den selben gesetzen . Das ist / nach des teuffels anlayten / geprauchenn muͤß . Darumb muß der heilig Geyst weychen vnnd die weil er sein gesetz / bey todsuͤnden gepeut vnnd die gewissen darmit verwickeltt / so muß der glaub vn̄ das Euangelion vntergen . Darumb geet dʒ schwert der falschē leere / auß seym mund / da mitt er das lembleyn Christum . Das ist / das wort vn̄ ewigen warheyt Gottes verwundet / den̄ sein gesetz vn̄ leer / kůnnen Gottes wort nit neben sich leyden / sonder es wirt dardurch geschwecht vnd verwundt / mit der růten schlecht er vnd peynigt die gewisse / so er doch sie solt troͤsten vnd heylen .
Der Babst hat seynn Kron / vber Kayserlicher Maiestat Kron gesetzt / vnnd sie vndter die fůß getrettē / lest sich aber nit daran benůgen / sonder gibt ynn seinem geystlichen recht fur / ehr hab auch yn hymel zu gepieten / Das glaubt mann nun / vnd der Adler / das ist / das Rhomisch reich / bettet yhn an / als wer es alles gottis wort vnd werck / was er redt / vnnd thut .
So nū der Babst / alle weltliche gewalt vnter sich gepracht / vnnd alles nach seynem lust vnd wolgefallen hat gemacht / schwebt er ob / darff nichts mehr sorgenn oder leyden / Darūb wirfft er das Creutz / so er vor hatt getragen / von sich / bringt aller welt gůtt vnnd reichtumb ynn seyn handt / Darumb ist seyn gůrtel vol ducaten / braucht die schlůssel nicht nach Gottis wortt / Darumb regirt sie die schlang der Teuffel / vertrůckt / vnd verfolgt / verdampt / vnd vertilget das Euangelionn / Darūb ist dem Lemleyn / der kopff ab / vnnd yn diesem allem stehet ym Franckreich / Durch den Hannen bedeut / trewlich bey / vnd hilfft yhm .
Hie stehet nun der Babst auff der Kayserlichen Kron / vnd maystert sie / wie ehr nur wil / Das weltlich schwert / das Kaiserliche Maiestat zu schutz der froͤmmen vnd zurstraff der boͤsen fůren solt / das fůret der Babst / Ja er befylhets reyssenden woͤlffen . Da her ists koͤm̄en / das weltlich recht vnd gericht / aller welt gůtter haben fressen / vnd dannoch nymandt keyn recht kan außfuren / Das macht alles das der Babst / das schermesser aller betriegerey in seiner rechtē hand fuͤret . Daruon lise den .lij. Psalm . der leret dich was das schermesser sey .
So der Babst vor der welt jn allem fryde sitzet / jm̄ nymand eyn redet / vnd er ym selbs gantz woll gefelt wie ein pfaw / der sein schwantz schawet / wirt er durch Gottis heimlich vrteil verdampt vn̄ abgesetzt / Darumb nympt jm̄ der Engel die schlůssel / was er byndet / ist vor Gott nicht mehr gepunden / was er loͤset ist vor Gott nicht mehr geloͤset / ob ehr wol vor dʒ welt nach lang regiret / gleych wie Saul vor Gott lang verdampt vnd abgesetzt wardt / ehe denn er vor der welt sein Koͤnig stuel raumet .
Wolan lieber jůncker Babst / So dich Gott hat abgesetzt / wird dich freylich die welt auch angreiffen vnd absetzen . Vnnd das wirdt eyn wolge růster Kůrisser thun / der nit mit eysen vnd fleischlichen waffen / Sonder mit dez harnisch Gottis / mit der gůrttel der warheyt / mit dem krebs der gerechtigkeyt / mit den schuhen der růstung zum Euangeli des frides / mit dem schilt des Glaubens / mit dem helm des heylss / vn̄ mit dem schwert des geysts / Welches ist Gottis wortt / gerůstet ist / Epheß . vj . Den̄ die waffen vnser ritterschafft seyn nicht flayschlich / sonder mechtig vor Got wider alle anschlege / vn̄ hoͤhe / die sich erhebt wider die erkantnus Gottis . ij . Cor. x Darumb seyn die waffen alle fewrig / vnd eben sibne / vnd fůrets Gottis handt ym hymel selbs / welches alles antzeygt geystliche waffen / vnd krafft des heyligen geystes / ym wort Gottis .
Wenn man den Babst mit dem fewrigē schwert des geystes ( das ist mit Gottis wort / das der heylig geyst / durch die fewrigen zungen geschickt vnd reden hat lassen ) also angreift / So wirdt es offenbar / das seynn regiment die bestia / oder das thier ist / das mit seynez schwantz den dritten teyl der stern zeucht / vnnd ynn die verdānus geet / Apocalipsts . xij . vnd xvij . Hat forn eynn erber angesicht / aber hinden mit dem schwantz / haymlich / tůckisch / vnnd mit listen peyst es ynn das schwert des wortes / das yhm das maul blůt / vnd kan yhm doch nichts abprechen .
Der Babst sicht wol das ehr mit der heyligen schrifft sich nicht schůtzen kann / denn sie ist gantz wider yhn / Darumb thut er das buch zu vmb setzt sich hinten vnd forn / vnten vnd oben mit Bern / das ist mit Kriegßleutē / wil sein sach mit lauter gewalt verteydingen .
Hie streytet der heilig Geyst mit dem Teuffel / Das ist / die krafft vnd eynfeltigkeyt des wortt Gottis / mit der gifftigen listigkeyt der teuffellischen lůgen / vnnd aller falschen leher / Der Babst sicht mit grossez ernst zu / denn ym ist viel dar an gelegen / welcher teil hierin oblige .
Wie muß es denn zu gehenn ? das der Babst undtergehe ? Sihe da / er sitzt / hoͤret beicht / vnd absoluirt / Das ist er teylet Ablas / vnnd vergebung der sund / vmb gelt auß / wie sein gewonheit ist / wo er selbs nicht hyn koͤmpt / schickt er seynne botten / vnd lest sie solche war fail tragen / Ob diser war / das ist / ebē ob dem Ablas / greift ynn das aller fraydigst thier / das Eynhorn ann / mit grossem ernst / was aber dʒ Eynhorn bedeut / Leret dich feynn der xcij . Psalm . Den̄ lise mit fleiß / wirst dester baß verstehen / wass hernach volgt .
Der handel wider den Babst stehet auf drey starcken sewlen / damit er vntterstůtzt vnd erhalten wirdt / Die erst ist / Gottis wort / yn Gottis handt / durch eyn horn bedeut / Die ander / ist ein Muͤnch / der es froͤlich vnd vnuertzagt predigt / Also spricht Esaias am lviij . Schrey / hoͤr nit auff / erhoͤhe deynn stym wie ein horn &c . Die drit sewl ist weltliche obrigkeyt / die es hoͤret / vnd zu hertzen nympt / den Muͤnch schuͤtzt / oder yhm ja nicht weret &c.
Damit man aber sehe / wer der muͤnch sey / so stehet er da yn seiner klaydung / vnd hat sein zeychen / die Rosen yn der handt / Ich mayn ja es sey der Luther . Die weil aber Esaias spricht am .xl. Alles flaysch ist wie grass . Stehet er da mit eyner sicheln / vnnd schneydets ab / nicht grass / sonder flaysch / vnd alles was flayschlich ist / Denn da wider predigt er / vnd wenn es außgereutet ist / wirdt er mit dem fewer eysen / das fewer der Christlichen lieb / das eroͤschen ist / wider auff schlagen vnd anzuͤnden .
Der Ochss bedeut den erbaytsamen hauffen / Der hat auß gottis wort erlernet / das er vom Babst jm gewissen / mit vntreglichen gesetzen / vnd am gůt / mit vntreglicher schatzung / des opffer geltss / beycht geltss / mylchgeltss / seelgeredts &c. Vnpillicher weyß beschwerdt sey / Felt ernider / zeyget / das er es nicht mehr leydē noch lenger tragen kan / Bit vmbryngerung / ab er der Babst hoͤret nicht / Die weltlich Obrigkeyt sicht zu / hylfft den verdrůckten nicht / weret dem Babst auch nicht .
Der Babst will den armen hauffen nicht hoͤren so er bittet / wollan / so ist nun auß dem demůtigen Ochssen / ein zornige Beeryn worden / die juͤnge hat . Wie alle welt wol wayß / was grawsamer vnngedult / yn dem gemeynen man ist / weyl er sicht &c. Got geb / das es gůt were .
Wollan / man hat der sach helffen woͤllen / weyl man sahe / das der gemeyn man vngeduͤltig war / vnd eyn Reichstag zu Woͤrmbs gehalten / Aber da selbst / hat nicht Gottis wort / sonder menschen regirt / vnnd ist der beschlus nicht wider den Babst / sonder mit dem Babst . Darumb ist die Stadt vol raysiger leut / die da geherscht haben / vnnd fleugt des Babsts panyr / die weyl sein sach daselbst noch gerechtfertig ist .
Das mandat auff dem Reichstag zu Woͤrmbs / hat nicht krafft gehabt / Gottis wort ist stercker gewest / Darumb hat man aber ein Reichstag / ja zween / zu Nuͤrmberg gehalten / da selbst haben nicht menschen / sonder / nach schickligkeit der zeyt / Gottis wortt regirt / wie der beschlus vnd abschid anzaygt / Darumb / sind da nicht raysig leut noch Babsts panyr / Es seynn aber abgehawen hendt da / Denn zur zeyt der selben Reychsteg / sein etlichen leuten / durch Hansen Thoman von Abspergk die hendt abgehauen / vnd Kayserlichem regiment zu troͤtz / gen Nůrmberg solche grawsame thaten / anzuzaygen / geschickt worden .
In solchem handel / furet der fuchs ( das ist / des Babsts offgesindt ) seinem Herrn die schluͤssell on̄ panir selbs weck / vnd das ynn zween weg / ettlich / vertaydigen den Babst / so ongeschickter weyß / / das durch sie / seynn vngegruͤnd regimēt mehr offenbar wirt / Denn durch seyne widder sacher / als Siluester / Radin⁹ / Catharinus / Eckius / Emser / Alueldt / Faber / Cochleus &c. Etlich thuns / fursatzlich / Den̄ sie sehen / das doch sonst nicht bestehen kan / die wil ich nicht nennen .
Biß her / habē wir gůtt weyssagen gehat / den̄ wir habens alles gesehen . Nun geb Got gnad / das wirß recht treffen / erst gilt es / Wollan der Babst muß noch seynes gewalts / Eeren / reichtumb / wollust / freunde / gehuͤlffen / geltkastens peuttels / vnnd aller meschlichen huͤlff vnnd trost also berawbt werden / das er alleyn / nacket vn̄ bloß / yn allem trawren sitze ( Villeicht wirdt es seynen glidern baß gehen / ich glaubs aber nicht ) Also das auch das arm Peurleyn seyn spot / den̄ es muß erfult werden vber yhm / das geschrieben ist / Apocalipsis am xviij . das lise .
Es wirt auch nich eynn schlechter vbergangk sein / sonder es wirdt nach druͤcken / vnd bestendig seyn / Also / das der Babst entlich beken̄en muß / Das er nicht eynn Herr vber die scheffleyn / sonder ir armer vnnwirdiger dyener gewest sey / wie seynn alter tittel / Seruus seruorū dei antzeygt / vnd das Gott durch seynn heylig goͤtlich wortt / allein ynn der Christlichen gemein regir / vnd Herr sey / Die gemayn aber / vber dē Babst / Darumb muß er die kron ab thon / vnnd sie den scheflein wider zustellen / vnd laß sich nur nyemandt erschrecken / das es sich wol annderst lest ansehen / da muß es hyn auß / wen̄ es aller welt / vnd allen Teuffeln layd were / nicht vmb diser prophecey willen .
Wenn das geschehen ist / so wirdt Got von hymel selbs ander leut jn das Apostel ampt eyn setzen . Gedencke aber nur nicht / das man ym hymel silber / goldt / vnd edel gestayn arbeyt / Sonnder die Kron bedeut alle tugendt / vnd gabe des heyligen geystes / die zum Apostel ampt gehoͤrn / wie sie Petrus vnd Paulus gehabt haben .
Wenn die diener des worts der massen werden seyn / so werden sie auch vor der welt wider eerlich gehaldten werden / Den̄ sie werden solche leut seyn / vonn welchē Christus gesagt hat / Wer euch ann nymbt / der nymbt mich an / vnnd wer euch verachtet / der verachtet mich .
Solch Christlich regiment / wirt den werē biß Christus koͤmpt / Der Apocalipsis am . v. eyn Lemleynn mit sieben hoͤrnern genēt wirdt / Dem werden die solchen diener des wortts yhr Kron / Das ist yhr ampt / beuellen / vn̄ gewalt wider vber antwortten / vnnd rechnung gebenn / wass sie mit dem gelt / das er yhn yn seynnem abschied gelassen hatt / gewunnen habenn / Also wirdt Christus allen gewaldt auff erden zu sich nemen / vn̄ seynem hymelischen vater vberantwortten / mit dem er / vnd wir mit ihm ewigklich wern herschen / das gebe Gott / vnd baldt A M E N.
Beschlus redt .
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Description
Eyn wunderliche Weyssagung von dem Babstumb was first printed in Nuremberg in 1527. Its series of woodcuts is made up of 30 images , predominantly of the pope , representing the progressive states of degradation of the Papacy until its predicted end . The title professes it to have been found in Nuremberg in the Carthusian monastery , while the preface identifies two books as its sources , the other from his ‘ master ’ in Nuremberg , both apparently around a hundred years old . Tracing the images , however , leads to the images of the prophetic texts known as the Vaticinia de Summis Pontificibus attributed to Joachim de Fiore at the end of the 12th century , which were in circulation across most of Europe .
The images of the Weyssagung reappear , with some omissions , in the pamphlet , Practica der Pfaffen , printed in Hagenau in 1528 and again in Strasburg in 1535 by Jakob Cammerlander . This shorter set of images then make their way to London into Walter Lynne’s pamphlet The beginning and ending of all Poperie in 1548 , reprinted in 1588 by John Charlewoode . It is not published in print in Latin until the highly sold 1589 version , published in Venice as a dual language Latin and Italian text , the images copied into woodcuts by Hieronymus Porrus . Copies of all except Charlewoode’s version are held in the Weston Library here at Oxford .
The Weyssagung of the Taylorian with its unique hand-coloured images , is a key text and image series for understanding the international development of German Protestant visual culture . Osiander’s prose text seeks to explain the images emblematically as displaying the corruption of the papacy . Each image is also complemented by a stanza of two rhyming couplets composed by Hans Sachs , which are more succinct , witty and often topical . As opposed to most other image series of the period , the images are not illustrative but provide the evidence that must be interpreted .
About this edition
This is a facsimile and transcription of Eyn wunderliche Weyssagung, von dem Bapstumb, wie es yhm biß an das endt der welt gehen sol,: in figuren, oder gemaͤl begriffen, gefunden zu Nuͤrmberg, ym Cartheuser Closter, vnd ist seher alt. | Osiander, Andreas, 1498-1552 ; Sachs, Hans, 1494-1576 | [Nürmberg]: Gedrückt durch Hans Güldenmundt, 1527. It is held by the Taylor Institution Library (shelf mark: ARCH.8o.G.1527(8) ). Verzeichnis der im deutschen Sprachbereich erschienenen Drucke des 16. Jahrhunderts (VD 16) reference number: W 4642.
The transcription has been encoded in TEI P5 XML by undergraduate student Kezia Fender.
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Publication: Taylor Institution Library, one of the Bodleian Libraries of the University of Oxford, 2015. XML files are available for download under a Creative Commons Attribution-ShareAlike 4.0 International License . Images are available for download under a Creative Commons Attribution-NonCommercial-NoDerivatives 4.0 International License .
Source edition
Sachs, Hans; Osiander, Andreas Eyn wunderliche Weyssagung / von dem Babstumb / wie es yhm biß an das endt der welt gehen sol / in figuren oder gemaͤl begriffen / gefunden zu Nuͤrmberg / ym Cartheuser Closter / vnd ist seher alt. Nuremberg: Hans Guldenmund, M. D. xxvii. Jar. 1527Editorial principles
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