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Das die Pꝛieſter Ee- weiber nemen mügen vnd ſollen.
¶ Beſchütʒred / des würdigen herꝛen Bartholomei Bernhardi / Pꝛobſts ʒuͤ Camberg / ſo von Bi- ſchoff von Meydburg gefoꝛdertt / ant- wurt ʒuͤgeben / das er in prieſter- lichem ſtandt / ain iunck- fraw ʒuͤ der Ee ge- nōmen hat.
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¶ Beſchütʒ buͤchlin für den würdigē herꝛn Bartholome- um Bernhardi / Pꝛobſt ʒuͤ Camberg / ſo im pꝛieſter ſtand ain iunckfraw ʒuͤ der Ee genōmen.

ERwürdigen herrn doctoꝛes / ſo yetʒ voꝛ ew mich ʒuͤ entſchuldigē gefoꝛdert / hoͤꝛt kurtʒlich / wʒ mein gewiſſen / diſʒ ʒuͤthuͤn bewegt / vnd bit vmb chꝛiſti willen laſʒt euch nit beuielen / anʒuͤhoͤꝛen / erkennē / ſo ich ain- feltig doch mit der warhait thuͤ ertʒelen. ¶ Ʒū erſten ſol vnd muͤſʒ bekennen / das mir ain iūckfraw verheyret / vnd ſo ich lüucket / geb ye groſʒ ergernuſʒ meiner kirchen / welche ſo biſʒher veriahet mein hochʒeyt als recht chriſtlich würt nu vil geergert / ſo ich nennet mein lebē ain I· ad Thi.iiij et ad Titum I ſtertation / oder ain vneelich berwonen Es ſol ain Biſchof (oder pfarrer) on laſter ſein / als Paulus offt meldet / ſolt ich nu ain pꝛobſt ſein / vnd ſträflich erfunden? Paulus wil das die Chꝛiſten / auch den haiden kain ergernuſʒ (in irem leben) ſtellen oder geben / ſolt ich boͤſʒ exempel / auch meinē bꝛuͤdern geben / ſo ich meinen ſtand vneelich erkent / darūb offentlich das ich ain iūckfraw ʒuͤ der ee genūmen / beken- ne darnebē / mein hochʒeyt / als Chꝛiſtlich (ſo lang ich auff erden) auſʒſchꝛeye / vnd nicht widerruͤff.

¶ Es haben aber ſolche vꝛſach mein gewiſſen darʒuͤ ge- drungen / die ia billich ſollen alle Chꝛiſtē hertʒen erwaychē ob ſchon darwider ſtriten / weltlich mainūg / gewonhait / das gaiſtlich recht / vnd verwilligūg / ſo langer ʒeyt / yedoch muͤſʒ man mer anſehē / was Chꝛiſtus gebeüt / dan̄ was den menſchen wol gefelt / wie Paulus ſagt / Wan̄ ich den leütn̄ Ad Gal I noch gefiel / ſower ich gotes knecht nicht / vn̄ Chriſtus laſʒt die todten ire todten begraben. Mat· viiij· ¶ Nu ruͤffenn etlich auſʒ diſe that nit allain als ketʒeriſch vnd wider mein aid vnd gehoꝛſam / ſunder als ain freuel vnd buͤberey. Es iſt doch der freuel wol hynweg ʒuͤ weltʒen a2r vnd ʒuͤbeſchoͤnē / ſo ich war mach vnd beweyſʒ dʒ ich nichts vnchꝛiſtlichs noch wider mein gelübtnuſʒ fürgenommen / Vnd woͤlt got / das die / ſo mich freuels beſchudigen / thetē die augen irer vernunfft recht auff / vnd ſehen / was mich bewegt / ʒuͤ der Ee greyffen·

¶ Es hat Chꝛiſtus in der gantʒē bibel niendert ver oten die Ee / ia in kainem ſtand auff erden / dan̄ er ſpꝛicht ſelbs / Mat· ix· Es mag nit yederman das wort begreyffen / vnd bald dar- auff / wer es begreyffen kan / der begreyff es / wo Chꝛiſtus verbeüt die Ee nit / ſunder gibt ʒuͤ uerſteen / dʒ ſich auch nie- mant enthalten müg / es ſey im dan̄ von hymel herab gebē Es ſolten wol voꝛ der ſtym gotes erſchꝛecken / die ſo gar vn- uerſunnen in gaiſtlichen oꝛden hinein plumpen / die weyl chꝛiſtus auſʒgeſpꝛochē / es ſey nit ain yeglichē die gnad der I · Coꝛ vijIbidem· enthaltung / vnd Paulus gleych ſein ain auſleger der woꝛt Chꝛiſti / diſputiett dauon lenger / ir wiſʒt wo es geſchꝛiben ſtat / es hat ain yeglich menſch ain aygen gnad vonn got / ainer alſo / der ander alſo/ vnnd ſchnel hernach. So du ain weyb nimpſt haſtu nichts geſündigt / vn̄ ʒuͤleiſt / gleychſaʒ foͤꝛcht er / er würd verſtanden / als verbeüt er die Ee / hēckt er an / Vn̄ diſe gantʒe red / iſt nur euch ʒuͤ vnderweyſung vn̄ nutʒ geſchꝛibē / nicht das ich euch ain ſtrick leg / dʒ iſt / das ich euch nit fahe / vnd anknüpff dan̄ aim oꝛden / oder ſtand wo beſoꝛgt Paulus / ſo erfoꝛder die enthaltunng / werff ain ſtrick an den Coꝛinthern / wie woͤllen nu nennen der bäpſt decret von der enthaltung / ſo mir es nit ſtrick nennen / wie S. Paul. thet. Nu yetʒ in den woꝛten / Es iſt beſſer ʒuͤ d̉ Ee greyffen dan̄ bꝛennen / foꝛdert er / das die ſich ia verandern die gluͤen / vnd bꝛunſt in flaiſch befindē / dan̄ das ſelb haiſʒt er bꝛennen / hoͤꝛt ʒuͤ / Paulus lert aber / das ʒwayerlay keü- ſchait / die erſt kompt von got / welche kain gemainſchafft mit der thieriſche bꝛunſt / die anndere / ſo mit flammen des flaiſchs wirt gedicht / für gewēt / vnd angenōmē keüſchait / a2v von welcher / was iſt von noͤten vil? die erſten ſeind die / do MatI·xix Chꝛiſtus vō ſagt / Es begreyffens nit alle ſund̉ die allain den es geben / den letſten / werden auch hochʒeyt gebotten O woͤlt got von hymel das diſʒ recht hedacht hetten die ia teüflich geſetʒ geben von der enthaltūg / die ſo felſchlich die vnerfarē ſchwache iugent gelockt / ia wol Coꝛherꝛn vn̄ klo- ſter voͤgel ʒuͤ werdē / wir laſſē aber gar nit ʒuͤ das mā ſpꝛech Chꝛiſtus vnd S. Paul haben das den layen allain gepꝛe- digt / vnd dʒ den pꝛieſtern auch geſagt beʒeüg mit S Pau- lus epiſteln ʒuͤ Thimotheo / vnd mit der ʒuͤ Tito geſchꝛibn̄ an welchen ſteten wil S. Paul das ain biſchoff (od̉ pfar- rer) ſey ains weybs man / der kinder hab / erʒogen in aller erberkait / auſʒ diſen all ſcheynt hell vnd klar / das den pꝛie- ſtern die Ee nit verboten in der hailigen bibel.

¶ Dartʒuͤ ſeind glaubwerdig hytſoꝛi / das in der erſtē kir- Actuū.xij. chen ſelten ain pꝛieſter geweſʒt / der nit ain eeweyb gehabt Leſʒt im buͤch der Apoſtel geſchicht findt ir das Philip[us] vier toͤchter gehabt / vnd nennet in Lucas ain euangeliſtē das wir ye ain pꝛieſter drauſʒ verſtuͤndē Euſebius ſchꝛeybt von S Peters hauſʒfrawē. So wiſʒt ir die hyſtoꝛi vō Spi- Hilarius ridoner / der ain biſchof (behalt ich recht) in cipꝛo. Es hat ain eeweyb gehabt der übertreflich Biſchoff Hilarius / ia kainem vnder allen ſo ye geweſen / in kirchen des nid̉gāgs ʒuͤgleychen / vn̄ hat die ſelb gewonhait in der kriechiſchen kirchen biſʒ an vns gereicht / vnd du (oin dem fal vil vnſe- Durchbepſtlichwaſʒer bla-ſen / dasſeind Roͤ-miſch bul-len. ligs teütſchlād) haſt auff dein ſchultern ain ſer vntreglich bürden geladen / darʒuͤ langſam vnd geʒwungen / als dan̄ vꝛkündig auſʒgeſchꝛifften bayder Coͤlniſcher vnd Coſtentʒ- ern kirchē (Nauclerus derʒeyt beſchꝛeyber ſetʒt Coſtentʒer vnd Mentʒer biſtumb) das ich beſchlieſʒ ob bemelte geſch- ꝛifft ſo ich auſʒ der bibel angeʒogen / laſſenn nit allain frey yedermann ʒuͤ der Ee greyffen / ſunder etlich gebieten auch

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den ſo hitʒig flaiſch haben / Vnd biſʒher von den goͤtlichenrechten·

oder troͤm-men· ¶ Nu von den menſchen geboten.

NV wol an / verbieten dannoch die bepſt die hailigen ee· Es ſehē aber ſy mit ʒuͤ / was ſy (got) antwurten woͤllen / ſo irs Decrets halben am iungſten tag ange- ſtrengt / das ſy ſunderlich den pꝛieſternDʒ iſt / dieſy ſelbs nittragen kü-nen.Actuū. v. (auch nonnen) ſo ain vnmenſchlich bürden auff den halſʒ gewoꝛffen / Das ſag ich für mich vn- uertʒagt / das es falſch pꝛophetn̄ geweſen / es hab ſolche ge- ſetʒ geben wer do woͤl, darʒuͤ ſpꝛich / man ſol menſchen ge- boten gar nicht gehoꝛſamē / ſo yendert durch ſy gefert wirt das gewiſſen / wie S· Peter leret: Man muͤſʒ got mer hoꝛn ii Coꝛi. vij. dan̄ die menſchen / vnd S· Paul. Ir ſeyt gar theür gekauft woͤlt ye nit der menſchen knecht werden / vnd bald darnachI. Coꝛin. ijAd Col. ijDʒ iſt vonwerckē od͛geſatʒen. Es ſeind doch alle ding ewer / es ſey Paul[us] / oder Cephas oder die welt / vnd wider / Seyt ir mit Chꝛiſto geſtoꝛben vō den elementen diſer welt / ey was laſʒt ir euch dan̄ anbindn̄ (gleychſam lebt ir noch in der welt) mit Decreten. Ia nit allain an yetʒ gemelten ſunder vil andern oꝛten leret die ge- ſchꝛifft / das es in vnſer gewalt ſtee / ſo offt mir durch men- ſchen gebot fallen in ferlichait / mügen diſpenſiern / nu war ich in groſſer far / was ſolt ich thuͤn / ſolt ich des bapſts De-cret gehoͤꝛigen / das eelichen ſtand verwürfft / vnd ſchendn̄ das hailig Euangeliū / das huͤrerey ſo ernſtlich verbetit? welcher biſchoff wer ſo gar ain ochs / der ſein gebot ſo ſtra- cks woͤlt gehalten haben / das dadurch vil vnd übertreten würd das gebot gottes / oder wer woͤlt doch ſeins bꝛuͤders ſſeel vmb ains ſtinckents Decretalins willenn verlieren. A. iij.

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So ainer ia auff den karfreytag nit vaſtē kündt / wer woͤlt auch dem ſelben nit gebieten ʒuͤ eſſen Hey / wie vil edler vn̄ koͤſtlicher iſt die ſel dan̄ der ſchebicht coͤꝛper. Iſt es nit ʒuͤ er- barmen / ia ſünd vnd ſchand / ſo vnuſer herꝛ Ieſus ſein ſeel für ſein ſcheflin vergebē / dʒ ſeinen gebotē nicht wil weychē ain yemerlichs Decretlin / irē (ſo got wil) ains biſchoffs? i. Coꝛin. ix Sanct Paul ward allen menſchē gleychſitig / vn̄ alle ding den ſo im geſatʒ ſtacken / gleychſam ain geſetʒhalter / den Dʒ iſt / vn-ſer Bepſtvnd biſch-off· aber ſo on geſetʒ lebtn̄ / gleych als hielt ers auch nit. Vnſer Apoſtel ʒwingē vns wie das vich ire geſetʒ ʒuͤ halten / ia ſy greyffen es nit allain nit mit aim fingerlin an ſunder ach- ten gar nit was die ſchwachait des armen volcks ertragn̄ müg oder nit. Darʒuͤ iſt hoch anʒuͤnemē dʒ Paul[us] ſchꝛeibt· I· ad Thi·iiij·i· Dani. xi.Dʒ iſt / dieEe· Es werdē kōmen (ſpꝛicht er) lügenhafftig gaiſt / die wer- den den eelichen ſtand verbieten / vnd Daniel deſʒgleychē ge- weyſſagt / der Endtchꝛiſt werd die eelichen weyber verach- ten· Diſe ſtel der hailigen bibel haben mein gaiſt erweckt das ich feſt glaub der hailig gaiſt hab darūb voꝛ lanngſt das geweyſſagt / auff das wir vns fleyſſig fürſehen voꝛ dē geboten der enthaltung / vnd als vō teüfel auſʒgangē auch nit hielten· Es gan nun hyn vnſer bepſt vnd biſchoff / vnd beſehen ſich eben in dem ſpiegel / die ſo hartnackiſch ʒwin- gen ʒuͤ der enthaltung / ia ſy doͤꝛfften ſchwerē / es küntdē die pꝛieſter (mit recht) kain eeweyber haben. Die wyl ſydie ſchꝛifftnit wiſſenVilleychtder altennhengſt) ¶ So ich alt hyſtoꝛi liſʒ / finde / dʒ obbemeltem verbot lāg vnd ſer heftig widerſtanden alle hailige veter. Es waren ir vil im Concilio Niceno / die vermaintē den pꝛieſtern ee- weyber ʒuͤ nemen aber das ſelb widerſtrit ſo menlich d͛ hai- lig martrer paphnutius / das im al biſchoff ʒuͤfielen / alſo ward das ſelb mals pꝛieſterſchafft vonn diſer gefencknuſʒ errete. Nach dem ſelbenn Concilio / im ſechſten ſeind ſo ʒuͤ Conſtantinopel was / wirt auch beſchloſſen / dʒ man nit g- loben ſolt keüſchait / vnd warē die verbannet / ſo ire weyber e a4r verlieſſen der pꝛieſterlichen weyhe halbē / welches gebots denckt auch vnſer Decret. Nu ſeind die alten Concilia vil Diſtī· xxxi Chꝛiſtlicher dan̄ vnſere neüwe / warumb laſſen wir ſy dan̄ verroſten / vnd brauchen der vneuangeliſchē neüwen· Biſʒ- her hab ich erʒelt / dʒ ich nit pflichtig bäpſtlichē decretē / ſo nu durch ſy ferlichait erwuͤchſe / ʒuͤ gehoꝛſamenn / ſeytmal kains menſchen gebot ſo die ſel dadurch beſchwert würt / ʒuͤ halten / das maint auch Paulus do er ſagt / wir ſollē nit i· Coꝛin. ij. der menſchen knecht werden.

¶ Nu von dem ayd oder gelübtnuſʒ.

ANtwurt nu dem / ſo mich treüwloſʒ (wils got) vnd mainaydig ſcheltenn / dan̄ ich wayſʒ nit an- ders dann ich hab alſo geſchwoꝛen / ich woͤl ia thuͤn was die väter gebieten / vnd bin geweycht ſubdiaco- nus ʒuͤ Bꝛandeburg/diaconus ʒuͤ halberſtatt/pꝛieſter im Augſpurger biſtumb / gib yetʒ euch ʒuͤ ermeſſen / was doch ſolchs gemains aydts krafft ſey / dan̄ ſeind die al maynay- dig die wider Canones thuͤn / ſo ſeind al pfaffen treüwloſʒ / ſo offt ſy nit ire ſiben ſtund beppern / vnd nit faſten / oder ir gekuͤr oder weyſʒhemder nit anwerffen / Aydlich ſo ſeind kaine maynaydiger dan̄ die / die (ſo vnchꝛiſtlich) den ayd von vns nemen· Nu iſt auch nit das die mainung der De- cret / das ainer wert / ſo es wider gotes gebot verbunden / auch nit ſo es wider ſein gewiſſen / oder ye nicht nütʒ wer· Iſt dem alſo volgt / das ſo offt ainer ſchwert die Canones ʒuͤ halten verhaiſʒt er auch nit wider das Euangelium ʒuͤ thuͤn / ia mit dem ſelben ayd wirt auſʒgetʒogen die not / wel- che diſpenſiert mit dē gantʒē Decret. Es diſputiert Gerſon ſer vil daruon / den leſʒt. Item ſo mit der clauſel geſchwoꝛn In lib. devi. ſpi· würt. Es woͤl ainer thuͤn was die Canones gebietn̄ / ſo ſer die menſchlich bꝛechlichait vermüg (dan̄ dʒ knoͤdlin hēckt a4v man in etlichē kirchen hindē an) ſo wer ye auch geſchworē er woͤl ſo lang enthalten als lang er künne durch gebꝛech- likait des flaiſchs· Was iſt aber ſchwechers auff erden / dā dʒ flaiſch / darzuͤ künnē wir nit alſo vil gūts auſʒ vns ſelbſt ij·Coꝛ. iij. ⁊ Rom·vij. gedencken od̉ gethuͤn / wie Paulus ſpricht vnd ſo du gleych all ayd theteſt von der enthaltūg cōceptis verbis) ſo dich ʒwunge der ſele ſelickait / muͤſt man ye alle gelübdtnus ab- ſchneyden / ſeytmal ſy on ſünd nit geſchehen künnen / warūb Es wil got nit das man im etwas gelobenn ſol / wie auch der pꝛophet anʒaigt / du würſt ſchwerē / got leb in der war- Hiere. iiij. hait/in gericht/in gerechtickait / ſo werdē in gebenedeyen vnd loben alle voͤlcker / das iſt (wan̄ du es recht verſteeſt) du ſolt nit liegen vn̄ geloben vnchꝛiſtlich/vntreglich/boͤſe ding. Het ich nu v̉haiſen rainickait mit dem ayd / die weyl ich es nit künt gehalten / mit was vnd wie vil greülichen laſtern het ich mich verknüpfft vnd befleckt· Es iſt ain- mal verſehen oder geirt mit meinem nerriſchen geloben / woͤllen mich die biſchoff nu weyter dringen ʒuͤ irren vnnd ſündigen· Hat nit ainer macht diſe ayd wideruͤffen / ſo noch der ſach vnerfarnen entpfalln̄ / oder die on groſʒ grauſame De re. et trā·ad re d̉ iu·impu· ſünd gehalten nit künnen werdn̄. Es diſpenſiern gaiſtlich recht mit den / ſo iung oder vnnder iren iaren pfaffen / nun- nen/münchen werden / die weyl die ſelben noch nit wie ſch- wer die bürdn̄ der enthaltūg befundē Ich lob die bepſt / dʒ ſy abſoluierē von ſolchen gelübtnüſʒ. Ich lob ſy aber nit dʒ ſy nit auch die ſo alt in oꝛden gangen abſoluiern / dan̄ es kā ye kum / das ain allter ſich auch noch nit recht kenne / vnnd ſo offtmals gleyche vꝛſach ſein mag / mit aim alten vnnd iungen ʒuͤ diſpenſiern / warūb vꝛtailt man nit gleych. Wir leſen in der bibel / dʒ etlich hailigen ire boͤſe gelübtniſʒ ab- geſchniten· Dauid ſchwuͤr ʒuͤ got er woͤlt Nabal erſtechen begegnet im Abigail / vnd ſtieſʒ vmb ſein grymē vnd ʒoꝛn an welchem oꝛt / wie küniglich danckt er got / das er in von b1r muͤtwilligen fürnemen geriſſen / vnd erkandt ſein yrthum do er ſpꝛach / der mich gehalten das ich dir nit übels thet / alſo ich wie Dauid ſolt nit was on ſünd nit geſchehē künt xxij. q. iij· et iiij· Num·I. widerruͤffen / Fragt eüwer Canones drumb was diſe iu- rament für krafft / ſo findt ir vil die meine woꝛt beſtercken / Im buͤch der ʒal ſeind gelübdtnuſʒ die got ſelbs ʒerbꝛicht / vnder andern diſʒ / ſo ain eeweyb etwas gelobt oder v̉gibt / ſunder verwilligung irs mans / vnd vil deſʒgleychen / die weyl dʒ weyb weder leybs noch guͤts gewalt hat / nū abſol- uiert mich gleych das ſelb vꝛtail / ſeytmal in kains menſch- en hant iſt die gnad ewiger rainickait / ſo ain eeweyb etwʒ verlobt / dʒ in ains gewalt nit geſtandē / warūb ſchilt mā den eerloſʒ / der vnuerſunnen / ia vnchꝛiſtlich keüſchait ge- lobt / ain ding dʒ ſo gantʒ frembd von der natur aller men- ſchen / auch welchs niemant on groſſe ſünd erfüllen mag / nun wer iſt ſo ſtar blindt / dʒ er den trewloſʒ ſchelt / der ain Wie voꝛ augen· Deut. xxiij eelich weyb nimpt vnd nit den / der (gleychſam ain ſaw) durch alle vnd manigfaltige wolluſt wuͤtet vnd wuͤlet. Es gebeüt Moyſes das man nit opffern ſol ſo auſʒ gemainem hauſʒ kompt / wie vil weniger wil im got geopffert hā ain vnkeüſche keüſchait / vn̄ verwürfft Moyſes ainer gemainē buͤbin lon / wer ʒweyfelt weyter ʒuͤ verwerffenn ain falſche (huͤriſche) keüſchait Darumb beſchlieſʒ alſo / ʒuͤ dem erſtn̄ das ich gar nit wiſſe was ich von der enthaltūg (mit auſʒ- gedꝛuckten woꝛten) geſschwoꝛen hab / ʒum andern / das ich gar nichts geſchwoꝛen ſolt haben / ʒum letſten / ob es ſchon ain krefftigs iuramēt / wer es doch nit ʒuͤhalten die weyl es on ſünd nicht gehalten mag werden / darüber aller frūmē Chꝛiſten vnd gelerter vꝛtail anruͤff. ¶ Auſʒ diſem al leücht hel das ich gar nichts wider gots geſetʒ fürgenommen· Darnach / das ich pflichtig geweſen (in ſo gar ferlichen artickel meines gewiſſens) wider das Decret ʒuͤ thuͤn / darʒuͤ ſpꝛich (es ſey geſchwoꝛē als theür als b1v

woͤl) das es niemant ſchuldig ʒuͤ halten / auch dʒ ich vner- barlich geſcholtē von den / die mir mein gelübtnüſʒ auffhe- ben vnd fürwerffen / darumb ſol niemant freuenlich mein Eeſchafft verdammē / vnd hab auch das darumb geſchꝛi- ben / das aller meniglich kunt würd / das ich in diſem ſtād ain freychꝛiſtlich gewiſſē trag / ſo mich ye kain boͤſer luſt oder muͤtwillen / ſunder gemain ſchwachait aller menſchn̄ ia auch die not geʒwungen Was für groſſe ſchwere ferli- chait (dē ſeln̄) auſʒ dē verbot d̉ ee gefloſſen iſt / übrig ʒuͤ er- tʒelen / ſo es am hellen liechten tag / vnd ʒweyfel gar nicht / wan̄ die ſo mich anklagen die ſach ſcherpffer anſehē / wür- den freylich mich nit allain nit verdāmen / ſunder auch lo- ben / ſeind ſy anders recht chꝛiſten· Es wirt Chꝛiſtus Ihe- ſus richtenn die gantz welt vnd (hoff ſer) derſelb verwerff mein ee nicht / welchs ich auch (glaubt mir) allain ange- - ſehen / das ich aber diſʒ vertedings buͤchlin auſʒ laſʒ gan / iſt nicht darūb geſchehen / das ich mich voꝛ biſchofflichen gewalt beſchirmen woͤlt ſunder wie mich ſo rūde vnd goͤt- lich vꝛſach diſʒ ʒuͤ wagen bewegt haben / ſeytmal ain yegli- I.Dieses Zeichen ist verwischt und deshalb nicht gut lesbar. Dass es sich um den ersten Brief an Petrus handelt, wurde aus dem Kontext erschlossen. Petri iij cher chꝛiſt berait ſein ſolt rechenſchafft ʒuͤ gebenn alles ſeins glaubens vnnd lebens verhoff nun / es ſey den biſchoffenn gnuͤg geſchehē an diſer entſchuldigung / das ſy mer erbar- mūg in meiner bꝛechlichait tragē· Ich beger auch nichts wider rechte vernunfft ʒuͤ ſetʒen oder fellē / dan̄ warūb wirt mein freyhait von ainer frembdenn conſcientʒ geurtailt? Wil es aber ye alſo ſein / das ſy mer achtē der bepſt Decret dan̄ das euangeliū vnd die eltſten concilien / wil ich gern tragē den ʒoꝛn des herrens / ſo ich weyſʒ als ainē der ſitʒt im finſternus liechts nymer myſſen wirt / auch troͤſt mich der pꝛophet Micheas· Sy ſehen das ſy ſich nit ſtoſſen an Chꝛi- ſtum vnd ſeine klainen / welcher er gleychſam ain augapf- fel behuͤtet· ¶ Erwürdigen herꝛn Doctoꝛes / mein ent- ſchuldigung ſo voꝛ ew·gethan / bit genediglich anʒuͤnemē b2r vnd ſo ain chꝛiſtlich fürnemen / voꝛ gewaltigung vertedigē auff dʒ nit vō euch geweyſſagt müg werdē d̉ fürſt foꝛdert vn̄ iſt der richter im widergeben. Mich· vij. Ad Ephe. xiij·

Honoꝛabile eſt inter omnes coniugiū et cubile impollutū Scoꝛtatoꝛes autem et adulteros iudicabit deus.

¶ Diſʒ nachvolgend hyſtoꝛi / hab ich eylendts auſʒ etlichē geſchichtſchꝛeybern geʒogen ſo wol ʒuͤ diser gantʒ chꝛiſten- lichen ſach dienent.

¶ Auſʒ dē buͤch Naucleri des ʒeytbeſchꝛeybers / an d̉·xxxv geburt / was bapſt Hillebꝛand genantt Gregoꝛius wider die eeſchafft d̉ pꝛieſter fürgenomē vn̄ wʒ drauſʒ erſtāden·

ES iſt wol hie zuͤ wiſſen / das von bapſt Hildebꝛāts ſatʒūg / beſchꝛeyber herfteldenſis / So Bapſt Hilde- bꝛant mit allen biſchoffen welſchs landts oftmals verſamelt / erkandt vnnd gebot nach laut vnd inhalt alter (bepſtlicher) recht / den pꝛieſterē eeweyber ʒuͤ nemen / durch die gantʒ chꝛiſtēhait verbuͤt / vn̄ welche yetʒ behafft mit ee- weybern verlieſſen / oder werē pꝛieſterlichs ampts entſetʒt dartʒuͤ / das gantʒ kainer fürthyn ʒuͤ pꝛieſterlichē oꝛdē würd ʒuͤ gelaſſen / er gelobt dan̄ ewig keüſchait· Als bald nun diſʒ gebot im welſchen land erſchall vnnd verkündigt würt / ſend er auch vil Epiſtel in Franckreych ʒuͤ allen biſchoffen gebietend /das ſy in allen kirchenn von gemainſchafft der prieſter all eeweyber (bey dē ewigē ban) vertriben· Wider das gebot ſtuͤnd auff vnd ergrymet all pꝛieſterſchaft durch gantʒ welſch land / vn̄ ſchꝛeyē / der Bapſt wer vnſinnig / vn̄ vergeſʒ des hailigē Euangelij / das iſt / des woꝛt gots / ſo er ſelbſt geſagt· Es künnen das nit all menſchen begreyffen Wer es begreyffen kan / der begreyff es / vnd S Paulus d̉ ſpricht: Wer ſich nit enthalten kan der greyff ʒuͤ der Ee / dan̄ es iſt beſſer ain eelich leben dan̄ bꝛünnen / vn̄ ʒwūg die

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menſchen ʒuͤ leben wie die engel / vnd ſo er den menſchen dē weg der natur verſchꝛenckt vnd verſchluſʒ / geb vꝛfach vn̄ lengert nur den ʒaum aller vnkeüſchait vnd vnrainickait / ia ſo er alſo verhartet / woͤlten ſy vil lieber ire lehen dan̄ ire lieben verlaſſen / dann würt er (on ʒweyfel) ſehē / den die menſchen vntuͤglich wern / wo er doch engel woͤlt nemē die chꝛiſtlichē kirchen ʒuͤ regiern / ia er lieſʒ ſich nichts anfechtē vnd hielt hart an / vnd ſchickt vil legation vnd boten / vnd ſchalt die biſchoff / gleychſam werē ſy faul vn̄ farleſſig / wʒ

(geſchahe.

¶ Der ertʒbiſchoff von Mētʒ ſahe wol / dʒ es für ſich wirt gen wie die krebs / vn̄ gar ſchwer werdē in ſo kurtʒer ʒeyt ain tiefgewurtʒte gewonhait auſʒ ʒuͤreütē / han- delt er mit vernūfft vnd langſam darin / vnd gab mit erſt ain halb iar ʒuͤ bedencken / doch darbey vermant / dʒ ſy mit lieb vnd gern theten / was ſy doch (foͤꝛchter) ʒuͤletſt muͤſtē thuͤn / vnd geben ye nit vꝛſach / weder im noch dē Roͤmiſchē biſchoff etwʒ gewelticklich fürʒuͤnemē / alſo ward im wein- monet ʒuͤ Ertfurt ain conciliū / inn welchē fürgeben ward vō biſchoff on mitel / die pꝛieſter ſoltē verſchweren dʒ eelich leben / oder ſolten ewig pꝛieſterlichs ampts beraubt ſein·

¶ Dargegen bꝛachten die pꝛieſter vil vꝛſach vn̄ mainūg mit welchē ſy v̉hofften auff diſʒ mal ſich ʒuͤ erretn̄· So aber der ertʒbiſchoff ſpꝛach / er doͤꝛfft vn̄ woͤlt nit thuͤn wid̉ bepſt- lich gewalt / darʒuͤ würd er auch (wider ſein willn̄) diſʒ für- ʒuͤnemē gewungē. Summa ſummarū / Es hülff kain bit noch bet / es muͤſt ſein / ſy ſoltē ſich ewigē d̉ eeweyber enthal-

(tē·

¶ Do giengē al pꝛieſter hinauf / gleychſam woͤlten ſy ratſchlagen / vn̄ bechloſſen ainhelicklich (das ſy nit wi- der hynein ʒū biſchoff woͤltē· Wiewol etliche trutʒig waren ye wider hynein vnd den biſchoff vō Mentʒ / ee er ſo ain ver- flüchts vrtail über al pꝛieſterſchafft felt / vō ſtuͤl herab ſtir- tʒē / auff dʒ ſy aller welt da ain ʒaichē lieſſen / dʒ fürhyn kain biſchoff vō Mentʒ ſo keck wird etwʒ dʒ ſo gātʒ vntreglich dē b3r pꝛieſtern auff ʒuͤlegen· Was geſchach· Do der biſchoff das merckt / ſchickt er flucks herauſʒ / das ſy mit ſanfftmuͤtigen hertʒen vnd vernunfft wider hynein kemen / er woͤlt (ſo uil im müglich / vnd ſo ſchier er künt) den bapſt ſo vō aim vn- menſchlichē fürnemē abwendē / Diſe ding ſeind geſchehen nach Cꝛiſti geburt. M.lxxiiij· iar· ☞ Darnach über ain iar hielt er abermals ain Conciliū oder verſamlung / im weinmonat da kam auch vnnder andern / der biſchoff von Chur/ als ain legat des ſtuͤls vō Rom vnnd bꝛacht groſſe brieff vnd mandatt (wie die Bullē) in welchē der Bapſt dem biſchoff hochtreūt / auch bey verluſt ſeins biſtumbs / wie er auch voꝛmals gebotē hat / alle pꝛieſter durch gantʒ Mentʒer biſtum ʒwing vnd dring / dʒ ſy bey gegenwirtigē legaten alle dē eelichē ſtandt verretē / vn̄ yetʒ bald ir weyber verlieſſē oder enthieltē ſich ewig pꝛieſterlichs ampts· Do nun diſʒ fürnemē (als die alten wūdē) vernuͤet ward / ſtuͤn- den vil pꝛieſter im ſelbē capitel / trutʒig auff ergründē / vn̄ wertē mit hendē vn̄ fuͤſſen ſo hart / dʒ der biſchoff ſer foꝛcht er würd mit dē lebē nit daruon komen Dēnach ſo d̉ biſchof ſahe dʒ es vnmüglich wer / gedacht er nitmer ſein lebtag darin ʒuͤ handlē / vnd ſchꝛib dē bapſt wider / er ſolt ſelbs die ſach ſo er offt vmb ſunſt darʒuͤ mit ferlichait ſeins lebens fürgenōmen wie er woͤlt volenden. ¶ Diſe ʒwitracht iſt ain groſʒ ferlich ſuͤcht nachgefolgt / alſo das die layen (die weyl die pfaffen ʒwayſpaltig waren) anfiengen ſelbſt die hailigen ſacrament ʒuͤ wandlen / vnd teüfften vn̄ oͤlten ſich ſelbſt mitt vnflat der oꝛen für recht oͤl ſo lanng biſʒ goͤtlich weyſʒhait den dingen al geroten hat· ¶ In denſelbē ta- gen gebar ain fraw ʒuͤ Coſtentʒ ain knabē mit ʒwayē koͤpf- fen / vn̄ alle glider ʒwifeltig. Darʒuͤ in Sicilien in der ſtat Siracuſis ain groſſer erbidem erhabē· So ſer dʒ der tēpel voller leüt vnder der meſʒ einfiel / vnd erſchluͤg al menſchē· Auſʒgenōmen den pꝛieſter ob dē altar / vn̄ ʒwē meſʒdiener·

b3v

¶ Auſʒ dem buͤch Vincentij xxvi.

¶ Es iſt geſchehē im. xviij· iar / das bapſt Gꝛegoꝛius all gaiſtlich wuͤcherer (od̉ pfremdkremer) verfluͤcht vnd ver- bāt all pꝛieſter die eeweyber hetten / vn̄ verbot dē layen dʒ ſy kain meſʒ vō in hoͤꝛtē. Es iſt aber nichts guͤts drauſʒ gefloſ- ſen / dā es wurdē ir ʒwoꝛ nit vil keüſcher. Es namē ſich wol etlich keüſchait an dʒ ſy (vil votinē) od̉ iren nit ain mage- re pfruͤnd erſchlichē / od̉ ſunſt lob vn̄ pꝛeyſʒ erlieffē / vil wur - dē über groſſer keüſchait (od̉ eebꝛuch) auch mainaydig.

¶ Ʒū letſten (dan̄ ʒeyt vnd weyl iſt mir ʒuͤ kurtʒ all ding ʒuͤ erʒelen) was für groſʒ vnfuͤg / ketʒerey vnd ſchmach allē ſa- cramētē auſʒ diſem vnchꝛiſtlichē fürnemen erwachſen / wil vil lieber dʒ du es ſelber leſeſt / dan̄ dʒ ich es erʒel· Das ſoltu wiſſen / das es nit auſʒ dē hailigē gaiſt iſt komen.

¶ Auſʒ dē buͤch Ignatij des marterers vn̄ biſchoffs in An- tiochia durch dē hochberuͤmptē Cōrat Beytinger / in dem buͤch von den wunderbarlichē antiquitetē beſchꝛiben·

☞ Vnſer nachvolgende red war von dem eelichen leben vnd hauſʒgeʒenck / vn̄ wurdē vil mainung vnd ſpꝛüch des oͤberſtn̄ apoſtels fürgebꝛacht· Als dan̄ ſagt vns Caper ain ſeltʒam wunderlich ding / wie der martrer Ignatius (der ain iunger iſt geweſen ſant Marxen des Euangeliſten) ſpꝛicht / wie ſant Paul ain eeweyb gehabt vnd ſobald ich haim kam ſuͤcht ich in ſein epiſteln / vn̄ fand alſo in ainer ſo er ʒuͤ den Philadelphenſern auſʒ Troia geſchꝛiben / vnd ſpꝛicht / Ich wil darmit nit ʒuͤ nahe vnd nachgeredt habē andern hailigen ſo mit der hailigē ee verknüpfft geweſen die ich nun erʒel / ſo ich ſelbs hoff got beheglich vn̄ angenē ſein / auch ſo in iren fuſʒſtapffen gangen / im ewigen leben erfunden werdē / Als Abꝛaham/Iſaac/Iacob/Ioſeph/ Eſaias/ vnd ander pꝛopheten· Item Petrus/Paulus/ vn̄ andere apoſtel / die eelich geweſenn / welche (on ʒweyfel) nit ybens thieriſchen wolluſts halben / ſunder nachkōlich

b4r

ʒuͤ pflantʒen eeweyber gehabt haben.

¶ !Auſʒ ainē buͤch ains hochgelertē lerers in vnſern tagen: beſchꝛiben: ¶ In an. epiſ. ad. Phi· iiij· et. i· Coꝛ. vij·

¶ Item es ſeind fürnemen vnd groſſe lerer bey dē Gꝛeckē die ſchꝛeyben / das ſant Paul ain eeweyb gehabt hab.

☞ Es würt bald etwas beſſers kommen. Im M.D.XXij· Iar·

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About this text

Title: Das die Priester eeweiber nemen mugen und sollen. Beschützred
Edition: Taylor edition
Series: Taylor Editions: Guest
Editor: Edited by Ilona Moosburger, Katharina Roegele and Simon Schaffer.

About this edition

This is a facsimile and transcription of Das die Priester eeweiber nemen mugen und sollen. Beschützred. Österreichische Nationalbibliothek 20.Dd.428 ALT PRUNK

The edition originated in a seminar at the University of Augsburg during the Winter term 2021/22 and was created by the students Simon Schaffer, Katharina Rögele and Ilona Moosburger. The students developed the editorial guidelines, transcribed, normalised and encoded the text in TEI P5 XML.

If there are any questions, suggestions or corrections you want to let the editors know, please feel free to contact the lecturer Agnes Hilger.

We would like to thank Emma Huber and Henrike Lähnemann for enabling this project as well as Jennifer Bunselmeier and Stefania Salvadori for providing further information about the pamphlet.

Introduction

(Ilona Moosburger)

The edited pamphlet “Das die Priester eeweiber nemen mugen und sollen. Beschützred“ (That priests might and should take wives. A treatise in favour of the practice) was published anonymously but is widely believed to have been written by Andreas Bodenstein.

Andreas Bodenstein was a German theologian and former catholic priest. Later he became a reformer and representative of the so called Radical Reformation. Because of his hometown, Andreas Bodenstein is better known as “Karlstadt”.

The aim of the text is to defend the priest Bartholomäus Bernhardi who married a woman, and was therefore criticized by his bishop for violating the vow of celibacy. Karlstadt supported Bernhardi by collecting arguments against the celibacy in his writing. He underlines his argumentation with many references to the Bible which are listed in the margins of the pamphlet.

The Latin version of the pamphlet “Apologia pastoris Cembergensis” is currently being edited in the Karlstadt Edition. The introduction by Stefania Salvadori will provide more detailed information about the case of Bartholomäus Bernhardi and the authorship of the pamphlet.

Availability

Publication: Taylor Institution Library, one of the Bodleian Libraries of the University of Oxford, 2022. Image files are reproduced with permission from Österreichische Nationalbibliothek, where they are made available under a no copyright - non-commercial use only license.

Source edition

Das die Priester eeweiber nemen mugen und sollen. Beschützred [s.l.] : [s.n.], [1522]  

Editorial principles

Created by encoding transcription (and normalisation) from pamphlet.

Editorial decisions for the diplomatic transcription

(Simon Schaffer)

As far as the diplomatic transcription is concerned, the editorial decisions were driven by the desire to provide a reproduction of the source that is as precise and faithful to the original as possible with a minimum of standardisation. Since in the Taylor Editions the facsimile is usually positioned next to the transcription and both texts are thus directly comparable, comments on the original layout seemed redundant. The editorial decisions for the diplomatic transcription include the following points: As far as the diplomatic transcription is concerned, the editorial decisions were driven by the desire to provide a reproduction of the source that is as precise and faithful to the original as possible with a minimum of normalisation. Since in the Taylor Editions the facsimile is usually displayed next to the transcription and both texts are thus directly comparable, comments on the original layout seemed redundant. The editorial decisions for the diplomatic transcription include the following points:

The letters <ſ>, <ꝛ> and <ʒ> remain unchanged. The letters <i>, <j>, <y>, <u> and <v> were also reproduced true to the letter, regardless of their phonetic value. The only exceptions are the sz-ligature and the tz-ligature, which, for lack of a suitable code, had to be rendered as two separate characters <ſ> and <ʒ> respectively <t> and <ʒ> , thus losing their actual ligature character. The capital letters <I> and <J> were standardised and transcribed as <I> instead of the semi-vocalic <J>. Nasal and abbreviation strokes as well as diacritic vowels have been retained unchanged and reproduced above the respective letters. Among the special signs, the er-hook, which has been reproduced true to the letter. The often abbreviated Latin ending <us> had to be resolved, because the appropriate Unicode did not display properly.

Apart from that, standardisations and simplifications were made sparingly, mainly in connection with layout and punctuation: centred dots (<·>), brackets and paragraph marks have been retained, but the latter have been standardised and transcribed as <¶>. Custos and position marks in margins have been omitted. Major changes mainly concern white space. Indentation and gaps in the text have been indicated by tabs and spaces, but the overall space setting has been adapted to modern standard German. This includes both the use of spaces next to brackets and dots, as well as the spelling of words (e.g. <ʒuͤ uerſteen> instead of <ʒuͤuerſteen>) and the use of slashes (</>). These were included in the diplomatic transcription following the original, but for the sake of readability a space was added before and after the slash (e.g. <wiſſen / das> instead of <wiſſen/das>). The only exceptions are lists, where no additional spaces have been inserted. Initials and graphically marked capital letters are rendered as capital letters. Difficult to read characters have been supplemented according to their context and, if necessary, annotated.

Three special decisions must also be noted for the XML code: Firstly, these concern the diacritic vowels, nasals and abbreviation strokes, which were not added to the letter in question by means of their individual code, but were reproduced by using the characters already combined. The second encoding decision that deserves special attention is the handling of marginalia, which were rendered as a "note" (<note place="margin-left/right" xml:id="noteXXX"> [...] </note>) and seperately enumerated. Thirdly and finally, text fragments which (as indicated in the original by brackets) still belong to the previous line in terms of content and grammar, have been taken over true to the letter together with the brackets, but inserted into the transcription in the form of an additional, right-aligned line and thus shifted from their original position in the text. When comparing the line numbers between facsimile and diplomatic transcription, these additionally inserted lines must be considered. In XML, they were implemented as separate paragraphs (<p style="text-align: right;">). Three special XML coding decisions : Firstly, diacritic vowels, nasals and abbreviation strokes were not added as discrete entities, but by a combined character. Secondly, marginalia were rendered as "note" (<note place="margin-left/right" xml:id="noteXXX"> [...] </note>) and listed separately. Thirdly, text endings overflowing to the next line, indicated as text fragments in the original by (brackets) have been retained but inserted into the transcription as additional, right-aligned line and thus shifted from their original position in the text. This has to be taken into account when comparing line numbers between facsimile and diplomatic transcription. In XML, they were implemented as separate paragraphs (<p style="text-align: right;">).

Editorial decisions for the normalised version

(Simon Schaffer)

The aim of the normalised version was to create a clear, reader-friendly text which does not lose the specifics of the historic edition, preserving and explaining errors or inconsistencies. Changes made include:

The letters <u> and <v> were resolved according to phonetic values. The letter variants <ſ>, <ꝛ> and <ʒ>, no longer in use in modern German, were replaced by their modern equivalents <s>, <r> and <z>. The various i-forms <i>, <j> und <y> as well as the capital letters <I> and <J> were replaced by the appropriate i-forms according to the current spelling of the respective words. Furthermore, the two z-ligatures were unified to <tz> and <ß>.

The special character for the Latin us-ending has been resolved into <us>, the er-hook into <er> or <re> according to its context. All nasal and abbreviation strokes as well as all diacritic vowels have been resolved according to position. A special decision of the editors concerns the handling of double consonants such as <nn> or <ff> where they are no longer in use today. When they were placed at the end of a word, they were deleted in order to improve the readability of the text. The only exception is the word <bischoff>, where the doubling was left in place.

Standardisation mainly affected punctuation: all slashes and paragraph marks were deleted, and centrally placed dots were resolved according to their context as full stops, colons or commas, or also suppressed. Visualisations of gaps and cut-outs in the source text are also omitted in the normalised version. Additional punctuation was only added where required for intelligibility.

Bracketed off overflow text aligned to the right of the following lines was reinstated to its place in the text, brackets and hyphens were deleted. In the XML code, the implementation as a separate paragraph is suppressed, resulting in different line numbering between the original, the diplomatic transcription and the normalised version must be considered.