O   Keyser   dir   tůt   warlich   not
   Das   du   gůtē   vn̄   weisen   rot
   In   Sachen   habst   /   ich   ytzůnt   hoͤr
   So   lauffen   in   deim   Reich   herfoͤr
   Das   Got   durch   seinen   heiligen   geist
   Als   ich   fürwar   glaub   aller   meist
   Erleücht   hat   eines   menschen   hertz
   Der   ytz   mit   anfechtlichem   Schmertz
   Zů   vffenthalt   der   christenheit
   Dar   in̄   die   gots   gebot   zerstreit
   Seint   /   lange   zeit   in̄   grosser   eir
   Bestanden   durchrecht   gottes   leir
   So   durch   weltlich   rům   /   eer   /   vnd   lůft
   Durch   gottes   hirten   ist   verrüst
   Vsz   yrm   anhangt   zeitlicher   freydt
   So   feind   ir   Schoͤflein   gar   zerstreydt
   Vnd   so   nůn   got   har   ytz   erleücht
   Eins   hyrten   berg   /   der   fürher   freücht
   Und   sagt   sein   brüdern   ir   vnweysz
   Dryns   wyder   gots   lob   /   er   /   und   breysz
   Irn   Schaffen   ytzunt   gangen   vor
   Vnd   weisens   vor   der   hellen   dor
   Mit   yrer   grossen   missetat
   Da   mit   sie   vmbgan   frü   vnd   spat
   Ir   Schoͤflein   gang   in   düre   weyd
   Bringen   in   iamer   vnd   hertzleyd
   Siethůn   sie   Schern   vnd   beropffen
   Das   drůff   nit   ein   wassers   tropffen
   Mit   růgsich   mag   enthalten   drůff
   Die   hirten   nemens   an   vnd   vff
   In   yren   fact   der   bodem   leer
   Der   auch   nit   /   mir   /   gůt   /   lůft   vnd   eer
  aii-r   Erfült   mag   werden   keiner   Stund
   Ir   eytel   bgir   die   hat   kein   grůnd
   Das   leit   ytz   offentlich   am   tag
   Dan̄   douon   geet   ytz   alle   sag
   Vnder   Heyden   /   Juden   /   Christen
   Moͤgen   sie   sich   nit   geftristen
   Ir   werck   /   thůt   /   des   zeügknis   geben
   Wie   se   volnfürn   gotliche   leben
   Das   got   die   harr   nit   sehen   mag
   Seinr   frōmen   Schoͤflein   pein   vn̄   clag
   So   ers   mit   seinem   blůt   erkaufft
   Das   sie   so   gar   werden   beraufft
   Sein   botschafft   er   zůn   hyrten   sant
   In   warnungs   weisz   gemacht   bekannt
   Das   sie   verirt   durch   pfed   vnd   steg
   Wyderkerten   vff   rechte   weg
   Die   got   yn   selbs   ist   gangen   vor
   Laut   des   Euangeliums   fürwor
   Fyndens   der   weyden   uberflůsz
   Vnd   thůn   ir   arbeit   nit   vmb   fůsz
   So   diesse   warnung   yn   verkündt
   Haltens   vor   eines   ketzers   fündt
   Vnd   treüwen   im   zůs   Feüwers   pein
   Sie   wollen   ongewarnet   sein
   Sagen   sie   wüszen   selbs   gots   leer
   So   in   dient   zů   irm   nůtz   vnd   eer
   Vnd   was   vōmenschē   ist   volnbracht
   Achtens   mer   /   dan̄   got   selbs   gemacht
   Und   Euangelilerung   thon
   Die   woln   sie   sich   nit   weysen   lon
   Das   doch   der   war   vund   ewig   got
   Durch   seinen   mundt   gesprochen   hot
   Vnd   aller   welt   hat   wol   verkündt
   In   tugent   zů   leben   one   fundt
a   ii  aii-v Den   selben   wegt   gyng   er   vns   vor
   Das   wir   auch   zů   dem   selben   dor
   Geraumpten   vnser   besten   macht
   Vn̄   was   vō   vns   nit   moͤcht   vollbarcht
   Werden   mir   rechter   reüw   vnd   leid
   Wolt   er   durch   sein   barmhertzigkeit
   Erstreitten   vns   eins   überflůsz
   Durch   viel   vnd   mangfeltige   grůsz
   Seins   heilgen   blůts   vnd   leidens   pein
   Da   mit   er   selbs   will   danckbar   sein
   Seim   hymlischen   vatter   vor   vns
   Vnd   vnser   sund   tragen   vmb   suns
   Ausz   ewiger   lieb   vnd   gütigkeit
   Seins   vatters   vsz   gehorsamkeit
   Solchs   als   ist   von   hirten   veracht
   Sie   leben   in   weltlichem   pracht
   In   freüden   /   lůst   /   geitz   /   gůt   /   vnd   eer
   Achten   gottes   gebot   nit   mer
   Dan̄   so   viel   yn   zů   irm   verstandt
   Meren   /   eer   /   lůft   /   freüd   /   leüt   vn̄   landt
   Des   all   ir   werck   zeügknis   geben
   Wie   geistlicheit   fürt   ein   leben
   Zů   Rom   /   vnd   auch   grossen   Stifften
   Sie   prachen   die   heiligen   Schrifften
   Die   sie   mit   vnkostend   hand   verdeckt
   Die   warn   gottes   wort   hant   versteckt
   Das   mans   bloͤszlich   vernemmen   kann
   Wo   nit   grosz   fleisz   da   wirt   gethan
   Durch   sunder   gnad   des   helgen   geist
   On   den   kein   tugent   mag   volleist
   Werden   in   diessem   ianertal
   Das   glauben   sie   all   nit   mit   al
   Vnd   mein   allein   durch   irn   verstandt
   Zů   leben   hie   on   vnd   schandt
  aiii-r   Achten   gots   hilff   nit   dürfftig   sein
   In   yrem   tugent   leben   schein
   Das   thůt   mich   warlich   befremmen
   So   sie   gots   wort   recht   erkennen
   Dar   in   vns   got   gar   vnuerdeckt
   Beuilcht   sein   hyrten   vnuerwent
   Das   vns   altzeit   machen   bekent
   Sein   glauben   /   gebot   /   gůte   recht
   Wie   solchs   on   falsch   geschrybē   stetht
   In   warem   Euangeliūbs   grunt
   Dwarheit   nie   keinr   verandern   kunt
   So   er   durch   gottes   hilff   vnd   rat
   Den   rechten   weg   gesuchet   hat
   Vnd   den   im   helgen   geist   volnende
   Solch   vrteil   ward   noch   nie   zertrent
   Diesz   urteil   dhyrten   diesser   frist
   Durch   scheilich   werck   gar   vermischt
   Vsz   geytz   ir   weltlichen   begyr
   On   gut   exempel   gands   vns   fyr
   Grosz   sund   thunt   sie   erwecken
   Sunst   ie   tugent   gar   bedecken
   Das   man   sie   nit   erfaren   mag
   Es   sei   bei   nacht   oder   bei   tag
   Ertzeigens   als   ein   falschen   Schein
   Als   solt   gůts   drin   verborgen   sein
   Solchs   weiszt   nit   ausz   die   gottes   leer
   Dan̄   wort   und   werck   sein   gottes   eer
   Vesten   glauben   vsz   hertz   vnd   můndt
   Die   gand   vsz   eim   geistlichen   grůndt
   Den   /   sie   /   ich   fürcht   /   verloren   hon
   In   blyntheit   yrer   handlung   ston
   Ir   geistlicheit   ist   gar   bedeckt
   Weltlich   begir   in̄   yn   erweckt
a   iii  aiii-v durch   /   er   /   lůst   /   rū   /   gur   vn̄   auch   pracht
   Daben   sie   gots   wort   gar   bedacht
   So   einer   ytz   die   decket   ůff
   Darausz   machens   ein   grossen   růff
   Küheln   zůsammen   als   diesem
   Sagen   die   ding   sein   yn   gantz   new
   Sein   nie   gehoͤrt   zů   keiner   zeit
   Des   wollens   han   kein   wyderstreit
   Sie   woln   auch   gar   nit   han   geirt
   Sagen   ir   gesetz   sein   fundirt
   Durch   Baͤbst   vnd   auch   Concilion
   Den   wollen   sie   sein   vnderthon
   Dan̄   ein   Babst   der   hab   gātz   kein   ziel
   Zů   thun   vnd   lassen   was   er   weil
   Dar   wyder   man   nit   reden   sol
   Er   thu   recht   übel   oder   wol
   Vnd   wer   dem   babst   will   reden   yn
   Der   sol   vnd   můsz   ein   ketzer   syn
   Ruffen   daruff   den   keyser   an
   Er   soll   die   sachen   lassen   stan
   Zum   Concilium   das   hab   macht
   Zu   scheiden   irn   streitlichen   pracht
   Dem   die   richter   sachwarter   sein
   Solchs   precht   alsdā   warlich   zu   pein
   Doctor   Luthern   erst   aller   meyst
   Der   warlich   red   vom   heilgen   geist
   Vnd   ob   yn   wol   des   zornes   wůdt
   Durch   vngegrünten   wyderstreüt
   So   ym   die   vngeschickten   leüt
   Der   heilgen   schrifft   haben   gethon
   Die   gottes   ler   vors   liecht   woln   ston
   Vsz   freuel   vnbedachtem   můt
   Das   mich   für   war   bedünckt   nit   gůt
  aiv-r   Es   wer   dan̄   geschehen   vnueracht
   Vnd   in   gütigkeit   volnbracht
   Als   dan̄   so   wer   durch   gutten   rat
   Gut   vnderweisung   gschen   drat
   Dem   grechten   menschen   stet   der   val
   Zu   tag   vnd   nacht   wol   sieben   mal
   Darin̄   er   mag   vnd   vffsten   sol
   Mit   reüwen   seines   hertzen   fol
   Durch   anruff   gots   barmhertzigkeit
   Die   allen   sundern   ist   bereit
   Tag   vnd   nacht   zu   aller   stundt
   Als   got   versprach   mit   seinem   mundt
   Drumb   nit   vmb   bwegliche   wort
   Doctor   Luthern   /   sol   vff   ein   ort
   Sein   heilge   leer   gesetzet   sein
   Als   ich   für   war   gentzlichen   mein
   Was   aber   doctor   Luthers   schrifft
   Vngewon   neüwerung   betrifft
   Darin̄   mag   ein   kayser   tragen
   Den   partheien   vndersagen
   Moͤcht   kommen   in   gemeiner   růg
   Darausz   der   gantzen   cristenheit
   Mag   kommen   vnfryd   vnd   grosz   leit
   Wo   solches   nit   fürkommen   wůrd
   Das   für   war   ein   schwere   bürd
   Der   cristenheit   moͤcht   vffladen
   D   keiser   verhüt   den   Schaden
   Dan̄   du   ein   haubt   der   cristenheit
   Behůt   dein   reich   vor   allem   leit
   Behalt   vns   frid   vn̄   mach   vns   gleichs
   Mit   rat   der   glyder   deines   reichs
   Von   got   geordnet   zu   der   sach
   Den   tag   vnd   nacht   gar   kein   gemach
  aiv-v   Nach   růg   gepürdt   vff   diesser   erd
   Das   cristlich   glaub   gehalten   wird
   Von   den   so   vns   sollen   gan   foͤr
   Durch   gut   exempel   als   ich   hoͤr
   So   Cristus   selb   geleret   hat
   Hie   vff   erden   früm   vnd   spat
   So   das   als   ich   hoͤr   nit   geschicht
   Ausz   viel   doctor   Luthers   gedicht
   Den   ich   warlich   nit   achten   kann
   Vnderst   dan̄   vor   ein   frommen   man
   Der   gots   gebot   gern   lauter   maͤcht
   Vnd   gottes   wort   recht   fürher   brecht
   Das   boͤsz   übung   vnd   verstant
   Die   lang   zeit   hant   überhant
   Genommen   in   der   Christenheit
   Würd   vffgehaben   vnd   abgeleit
   Vnd   vnferhirten   nit   so   treg
   Vns   fürten   vff   die   rechten   weg
   Irn   boͤsen   myszbrauch   stelten   ab
   Dan̄   ein   gemein   ergern   sich   drab
   Vnd   werden   gar   dar   durch   verirt
   So   gottes   gebot   also   zerzirt
   Werden   /   von   den   yn   gon   soln   for
   Das   machet   boͤsz   nachuolg   für   wor
   Ir   geistlichen   merckent   das   recht
   Das   gar   nit   besser   ist   der   knecht
   Dan̄   der   her   /   als   er   selber   spricht
   Der   auch   gepor   hat   auff   gericht
   Die   nit   besser   moͤgen   werden
   In   dem   hymel   nach   vff   erden
   Durch   keines   menschen   syn̄   nach   list
   Dan̄   got   allein   almechtig   ist
   Der   seinen   wercken   gibt   das   ziel
   Weder   zů   wenig   nach   zů   viel
  Bi-r   Drumb   nyeman   etwas   setzen   dran
   Nach   daruon   auch   nit   nemmen   kann
   Kein   babst   /   kei   heilg   /   nach   ēgel   hoch
   Wie   wol   das   ich   hoͤr   leider   doch
   So   gar   viel   vngeschicklichkeit
   In   diesser   welt   sein   auszgepreit
   Durch   die   selbs   solch   weren   sollten
   Drumb   sie   nit   wollen   gescholten
   Werden   von   menschen   nach   von   got
   Vmb   ir   man   gfaltig   missethot
   Dar   ins   allein   mit   grosser   macht
   Mit   gelt   vnd   boszheit   yren   pracht
   Sich   vndersten   zů   trucken   ausz
   Da   mits   in̄   yrem   alten   sausz
   Hoffart   geitz   vnd   vnkeüsch   leben
   Dar   in̄   pleiben   wer   yn   eben
   Darumb   sie   grosse   practica
   Gemachet   haben   hie   vnd   da
   Bey   hohen   vnd   nydern   genant
   Dar   zů   bey   irs   gleich   geistlichs   stant
   Wunderlich   habens   practicirt
   Durch   grosse   meng   viel   leüt   verirt
   In   yrer   gůten   conscientz
   Dar   durch   erlangt   felschlich   consentz
   Das   all   die   guten   wort   vnd   ler
   Der   Christenheit   zů   lob   vnd   er
   So   doctor   Luther   hat   gemacht
   Dar   durch   in   gutverstant   hat   pracht
   Die   gottes   ler   vnd   sein   gepot
   Die   lange   zeit   sein   seer   versor
   Von   geistlichen   auch   hoch   veracht
   Drumb   habens   sies   ins   feüer   pracht
   Vff   das   nit   dem   gemeinen   man
   Solch   tugent   werden   kundt   gethan
B   i .  Bi-v Dardurch   mā   dā   moͤcht   merckē   recht
   Was   doctor   Luther   fůrher   precht
   Gots   oder   des   teüfels   gebot
   So   wüst   man   was   man   vrteiln   sot
   Vnd   erfüer   dan̄   die   rechten   mer
   Wo   oder   wer   ein   ketzer   wer
   Dan̄   offentlich   ist   das   nyeman
   Vff   einer   parthei   sag   vrteiln   kann
   Es   gsche   dan̄   mit   gewalt   on   recht
   Das   ymant   das   herfürher   brecht
   Durch   gewalt   /   gelt   /   gunst   /   oder   gab
   Kayser   darauff   vffsehens   hab
   Dan̄   du   vor   gelt   /   gab   /   gunst   vn̄   golt
   Das   gotlich   recht   beschirmen   solt
   Daruon   dich   nyman   wenden   sol
   Darumb   bedenck   dich   recht   vnd   wol
   Ob   du   würst   rechtlich   angesprengkt
   So   hab   gut   rat   bedenck   das   endt
   Mit   fleisz   so   hab   ich   disputirt
   Mit   leüten   die   vast   hoch   gelert
   Dar   zů   mit   leien   hochs   verstandts
   Die   ich   für   war   on   allefandts
   Als   frommen   leüten   wol   gepürdt
   Mit   anders   dan   fromlich   gespürdt
   Die   halten   darfür   on   gebrecht
   Wer   doctor   Luthers   schrifft   lsz   recht
   Mit   guter   conscientz   betracht
   Da   mit   gots   bot   auch   nit   veracht
   Der   kann   für   war   nit   sagen   frey
   Das   der   Luther   ein   ketzer   sey
   Nach   auch   des   glaubens   stee   in̄   irr
   Für   war   aber   das   glaubent   mir
   Als   doctor   Luther   macht   bekannt
   Viel   laster   vnd   auch   grosse   schant
  Bii-r   Die   ytzunt   treiben   on   all   won
   Die   theolischen   Curtison
   Die   vnbedacht   vnd   auch   behendt
   Doctor   Luthern   haben   geschendt
   Dar   zů   verschmecht   vnd   ser   veracht
   Vn̄   all   sein   Schrifft   ketzerisch   gemacht
   Da   mit   den   man   gepracht   zů   zorn
   Dar   durch   er   vngedultig   ist   worn
   Vn̄   hytzigklich   sein   Schrift   volpracht
   Desz   halb   im   leür   gehasz   gemacht
   Die   nůn   thůn   nach   sprichworts   sag
   Das   kein   hundt   nit   bald   schreiē   mag
   Es   seidan̄   sach   das   man̄   yn   treff
   Dan̄   leszt   er   vsz   sein   stym̄   spricht   meff
   Also   thůt   auch   die   geistlicheit
   So   man̄   in   ytz   die   warheit   seit
   Die   offentlich   leit   ytz   am   tag
   Ir   keiner   mag   dar   wyder   sag
   Derhalb   so   hangens   ernstlich   an
   Wyder   Luthern   den   frommen   man
   Mit   demsz   ir   sach   mein   zů   decken
   Vnd   sein   tugent   zů   verstecken
   Mich   dünckt   für   war   es   reim   sich   nit
   Sie   haben   nit   ein   gleichen   strit
   Dan̄   doctor   Luther   redt   vom   geist
   Vnd   volkomenheit   aller   meist
   Er   lert   auch   alle   gotlich   recht
   Für   war   on   alle   missethet
   So   von   got   selbs   sein   viel   geseit
   Vnds   euangelium   clar   vszpreit
   Dar   wyder   redt   der   wyderteil
   Streitent   allein   irm   fleisch   zů   heil
   Arguirn   durchs   recht   vnd   natur
   Volkommenheit   die   schmackt   yn   sur
B   ii .  Bii-v Die   sie   warlich   halten   sollten
   Wo   sie   /   als   sie   sagen   wollten
   Ye   das   Babstlich   ampt   vertretten
   Folten   billich   gottes   retten
   Dan̄   ich   bericht   byn   aller   meist
   Got   sei   zů   dyen   allein   im   geist
   Dan̄   vor   Pilato   got   selb   meldt
   Mein   reich   ist   nit   von   diesser   weldt
   Darumb   so   acht   ich   garon   won
   Got   wol   geistlich   stathalter   hon
   Die   on   allen   pracht   vnd   schertzen
   In   lieb   /   on   lon   /   im   dien   mit   hertzen
   Vnd   volgen   nach   dem   gottes   pfadt
   Den   er   yn   vor   gegangen   hadt
   Brauchē   allein   das   geistlich   schwert
   Als   got   on   zweifel   |   von   yn   gert
   Das   sie   der   welt   lassen   irn   pracht
   Der   billich   von   in   wůrd   veracht
   Dan̄   das   sprichwort   /   ist   vnuerholn
   Das   nyemant   zweyen   herren   woln
   Got   vnd   dem   teüfel   keiner   frist
   Recht   dynen   mag   on   argelist
   So   got   warlich   nit   vngeferdt
   Auch   selb   geordet   hat   zwei   schwerdt
   Warlich   der   Christenheit   zů   gůt
   Da   mit   der   glaub   auch   recht   in   hůt
   Altzeit   mit   fleisz   gehalten   werd
   Geistlich   /   Weltlich   vff   |   diesser   erd
   Ein   schwerdt   dez   andern   helffen   solt
   Welchs   sich   vom   rechtē   wendē   wolt
   Vnd   weisen   vff   die   rechte   strasz
   Zů   leben   recht   in   guter   masz
   Vnd   on   der   babst   vngedults   crafft
   Redt   beyd   schwerdt   sein   brechafft
  Biii-r   Drūb   nach   gemein   sprich   worts   sag
   So   ists   gewysz   on   alle   frag
   Wan̄   ein   hantdand   weschst   mit   fleisz
   So   werden   sie   albeid   schoͤn   weisz
   Drū   Kayser   greif   dein   reich   auch   an
   ☞   Darinn   all   ding   auch   nit   wol   stan
   Die   armen   leiden   grosz   beschwer
   Mit   atzuntz   /   schatzung   /   hyn   vnd   her
   Mit   rauben   /   kriegen   grosser   fron
   Werdens   ir   notturfft   altzeit   on
   Frid   schůtz   vn̄   schirm   māgeln   sie   vast
   Vff   freier   strasz   auch   angetast
   Solchs   als   die   hanpter   nit   thū   wern
   All   tugent   thůn   sie   ser   verkern
   Zů   eygnem   nůtz   man   ytz   geneigt
   Das   sich   ytz   allenthalb   ertzeigt
   Rein   übel   man   auch   gar   nit   strofft
   Dan̄   allenthalb   praucht   man̄   sie   offt
   Vnglaub   /   Eeprůch   vnd   Füllerei
   Acht   man   ytzundt   kein   schand   mer   sei
   Drumb   Keiser   gedenck   zů   diesser   frist
   Von   was   vund   wem   du   kommen   bist
   Der   schoͤpffer   hymels   vnd   |   der   erd
   Der   hat   gemachet   dich   im   werd
   Durch   seins   einigen   sones   todto
   Hat   er   geholffen   dir   ausz   nodt
   Vnd   sich   in   dein   gleichnus   geben
   Dir   erlangt   das   ewig   leben
   So   du   auch   folget   seiner   leer
   Die   dich   dan̄   lert   sein   lob   vnd   eer
   Zů   mern   alltzeit   früw   vnde   spat
   Durch   sein   gnad   er   dirs   geben   hat
   Vnd   auch   als   offt   du   der   begern
   Will   er   dich   alle   zeit   gewern
B   iii  Biii-v Darumb   so   stet   die   sach   zů   dir
   Durch   crafft   seins   eingeborn   sons   er
   Der   dir   solchs   als   erworben   hat
   Bei   seiner   heiligen   trinitat
   Der   halb   durch   seine   güte   hoch
   Sprach   er   zů   vns   kům   volg   mir   noch
   Dan   ich   der   wegk   der   warheit   byn
   Mich   glaub   dei   trost   hoffnn̄g   vn̄   syn
   Setz   gantz   altzeit   in   mich   allein
   Ich   byn   der   ewig   vnd   der   ein
   Der   allding   kann   vnd   auch   vermag
   Die   warheit   ich   dir   allein   sag
   Vnd   volgstu   mir   on   abeweich
   So   gib   ich   dir   meins   vatter   reich
   Darumb   so   mustu   alzeit   gon
   Den   weg   der   tugend   nit   verlon
   Das   dir   dem   hoͤchsten   haupt   gepürt
   Das   volnkomlich   in   dir   gespürt
   Alle   tugent   vnd   auch   gots   lob
   Als   dan̄   schwebt   dir   seligleit   ob
   In   diesser   auch   in   ihener   welt
   Wirt   dir   gnůgsamlich   wydergelt
   Von   dem   der   alle   ding   vermag
   Nach   rechter   euangeliumbs   sag
   So   du   aber   tugent   verlieszt
   In   zorn   zů   zeit   gheling   verstiest
   So   such   an   mich   die   recht   wegweisz
   Es   sei   gleich   laut   oder   auch   leisz
   Dir   will   ich   kein   bit   versagen
   Dan̄   du   dich   nymmer   beclagen
   Von   mir   keiner   barmhertzigkeit
   Die   onentlich   ist   bereit
   Dem   sunder   der   die   thut   begern
   Der   sol   meinr   gnaden   nit   embern
  Biv-r   O   Kayser   diesse   kurtze   ler
   Die   finstu   all   geschriben   ser
   In   warem   euangaliumbs   grundt
   Die   warlich   got   vsz   seim   selb   mundt
   Geredet   hat   zů   vieler   stundt
   Darumb   weitlauffig   argument
   Die   ytz   in   diesputatzen   stent
   Die   wern   fürwar   vermitten   gut
   Sie   irr   machen   des   menschen   mut
   Der   nach   einfaltiger   gots   ler
   Nachuolgt   fleiszlich   gots   lob   vnd   er
   Darumb   Keiser   so   ist   mein   rat
   Das   du   mit   der   Churfursten   tat
   Mit   fleisz   zů   diessen   sachen   thůst
   Es   wirt   dir   anderst   ein   vnlůst
   Machen   in   deinem   helgen   reich
   Vn̄   ob   schō   nit   würd   darausz   geleich
   Vffrůr   oder   krieg   erwachssen
   So   wirt   doch   nit   vnderlassen
   Zů   machen   doch   warlich   on   endtz
   Viel   vngerügiger   conscientz
   Vnder   welichen   vnd   geistlichen
   Die   darinn   hart   gewachssen   sein
   In   zorn   vnd   grimmigem   gemüt
   Das   allenthalb   in̄   yn   ser   wüt
   Der   halb   gots   güt   vnd   die   warheit
   Wirt   offt   verruckt   vnd   auch   zerstreit
   Dar   ausz   so   kompt   grosz   ergernysz
   Als   ich   glaub   warlich   vnd   gewysz
   In   allen   andern   nacion
   Da   diesse   sach   kombt   zůuerston
   Drum   deücht   mich   dast   nit   vnd   [ er ]   lyszt
   Vnd   ernstlich   rygel   vnderstyszt
   Geboͤdst   alnthalb   in̄   diesser   sach
   Das   yderman   het   gůt   gemach
  Biv-v   In   schrifften   stunden   gar   in   rů
   Dan̄   du   wolst   selber   sehe   zů
   Mit   deinem   heilgen   roͤmschen   reich
   Vnd   ob   stch   yrgan   vngeleich
   In   geistlich   vnd   weltlichem   standt
   Erfinden   würd   auch   ytz   bekandt
   Darin̄   wolstu   in   |   gütlicheit
   Ernstlicher   arbeit   sein   bereit
   Vnd   als   so   wyder   gottes   eer
   Dar   zů   wyder   gemein   nůtz   weer
   Wolst   helfen   in   mittel   wenden
   Vnd   zů   allem   gůtten   enden
   Deins   vertrauwens   als   mir   der   zeyt
   Dan̄   diesse   sach   mit   gehem   streyt
   Sich   gar   nit   handeln   lassen   will
   Dan̄   ich   besorg   das   übers   zil
   Die   sach   stch   hab   geryssen   in̄
   Das   man̄   gehling   nit   kom̄   darin̄
   Besunder   mit   geschicklicheit
   Woln   diesse   sach   sein   hyngeleit
   Man   fahs   an   einem   oͤrtlein   an
   Von   tag   zů   tag   ye   basz   hynan
   Gestat   kein   schrifftlich   disputatz
   Mach   handlung   gein   ein   in   dratz
   Vnd   such   beym   Babst   die   ersten   weg
   Die   zů   der   sachen   hyneleg
   Vnd   auch   zů   gütlichem   vertrag
   Moͤg   kommē   /   dan̄   es   leyt   am   tag
   Viel   vngeschickter   handelung
   So   Roͤmisch   vnd   geistlich   übung
   Langtzeit   on   nůtz   gestanden   sein
   Vnd   sich   der   mas   geryssen   ein
   Das   gots   lob   vnd   gemeiner   nůtz
   Der   halb   moͤcht   kommē   zů   eym   trůtz
  Ci-r   Darumb   Keyser   so   greyffind   sach
   Eyl   ser   vnd   thů   keins   wegs   gemach
   Wan̄   disz   spiel   kein   schertz   leiden   kan
   Got   helff   das   důs   moͤgst   vnderstan
   Der   dichter   der   betzeügt   mit   got
   Der   disz   gedicht   gemacht   hat
   Das   er   vsz   hertzlich   guttem   grůnd
   Sich   des   gedichts   hab   vnderwůnd
   Zů   lob   got   vnd   gemeinem   nůtz
   Die   weil   er   der   partheien   drůtz
   Vnd   hytzig   gemüt   hab   gemerckt
   Sich   zů   můt   wil   vnd   hochmůt   sterckt
   Das   auch   beidteil   suchen   behend
   In   diesser   sach   nit   stil   stend
   Das   yder   bring   in   diessem   streyt
   Vff   sein   seiten   die   besten   leüt
   Darin̄   sparn   sie   kein   gelt   nach   gůt
   Der   warheit   setzens   vff   ein   hůt
   Das   der   Kayser   vnd   Chůrfürsten
   Des   rechten   grunds   offt   dunckel   sten
   Dan̄   beider   parthi   schrift   meiner   acht
   Nit   all   gentzlich   für   sein   pracht
   Dan   werns   der   sach   also   bericht
   Als   der   gemacht   hat   disz   gedicht
   So   werder   sach   kein   sorg   zů   hon
   Dan   sie   darin̄   nit   stil   würn   ston
   Ich   sag   bei   eyd   für   war   gantz   frey
   Das   ich   byngantz   gar   keinr   parthey
   Dan̄   meinr   vernunfft   vnd   conscientz
   Der   thů   ich   folg   vnd   geb   consentz
   Nach   goͤtlicher   gebottes   ler
   Der   ich   allein   gib   rechte   er
   Dan̄   got   gett   allen   gsatzen   vor
   Als   dewangelien   sagen   zwor
C   i .  Ci-v Dan   ichs   fleiszlich   gelesen   han
   Drumb   ich   daruon   gar   nit   kan   stan
   Wie   wol   ich   ghorsam   nit   veracht
   Die   mit   gotgschichtvn̄   nit   vsz   pracht
   Da   mit   hab   mein   gedicht   ein   end
   Der   got   allsach   zů   deim   lob   wend